2012/05/13

Lasst die Familien endlich leben, wie sie wollen!

Lasst die Familien endlich leben, wie sie wollen!

Feministinnen empören sich über Kristina Schröders neues Buch. Das ist entlarvend, denn im Kern lautet ihre Botschaft, dass jeder nach seine Fasson glücklich werden möge. 
Von Dorothea Siems


 
Schroeder weist Kritik an flexibler Frauenquote zurueck
© DAPD Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) steht gehörig unter Druck. Das geplante Betreuungsgeld stößt auch innerhalb der eigenen Partei auf großen Widerstand, ihr neues Buch sorgt für Empörung
 
 
 
 
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Deutschland scheint derzeit keine größeren Probleme zu haben. Denn sonst würde sich die Republik wohl kaum einen so erbitterten Streit um die Frauenfrage gönnen. Stein des Anstoßes ist das Buch "Danke, emanzipiert sind wir selber" von Kristina Schröder.
Die Familienministerin hat mit ihrem Plädoyer gegen starre Rollenmuster alle Feministinnen der Republik auf die Palme gebracht. Denn die CDU-Politikerin weigert sich beharrlich, dem Zeitgeist zu folgen und die Emanzipation der Frauen allein an deren Erwerbsbiografien festzumachen.

Der Staat ist nicht zur Erziehung seiner Bürger da

Schröders Gegner unterschlagen, dass die junge Ministerin – die selbst nur eine kurze Babypause eingelegt hatte – auch das von Konservativen gehegte Leitbild der Vollzeit-Mutter nicht als Standard akzeptiert. Ihre Botschaft lautet vielmehr: Lasst die Familien doch leben, wie sie selbst es wollen. Der Staat sei nicht dazu da, seine Bürger zu erziehen.
Es ist entlarvend, dass ein solcher liberaler Ansatz hierzulande so viel Empörung auslöst. Schröder ist verbal verprügelt worden, wie schon lange niemand mehr, der nicht gelogen oder abgeschrieben hat. Vom Marsch in die frauenpolitische Steinzeit ist die Rede. Von überkommenen Familienmodellen.



Die Menschen wollen eine Vielfalt der Lebensstile

Das ist absurd. Denn die Menschen wollen genau die Vielfalt der Lebensstile, die heutzutage möglich sind und die von der Ministerin völlig zu recht als gleichwertig hingestellt werden. So wie exzellente und schlimme Krippen existieren, so gibt es gute und schreckliche Erziehung innerhalb der Familien.
In Deutschland sind die Unterschiede zwischen Ost und West, zwischen Nord und Süd, zwischen Stadt und Land in Bezug auf die Lebensstile weiterhin groß. Diese Heterogenität sollte die Politik als Stärke und nicht als Schwäche sehen.
Unsere Gesellschaft würde eintönig, wenn Kindheit und Elternschaft streng genormt wären. Wer den Frauen kein Wahl lassen will, wie sie ihr Leben führen, legt sich nicht nur mit Schröder an, sondern mit der leider schweigenden Mehrheit ihrer Geschlechtsgenossinnen.

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