2012/03/29

Im Prozess um die Misshandlung der Pflegetochter hat ein weiteres Pflegekind ausgesagt

Bei den angeklagten 53- und 55-Jährigen habe es ihr gar nicht gefallen, sagte eine 23-Jährige im Zeugenstand des Misshandlungsprozesses gegen einen Kripobeamten und dessen Ehefrau vor dem Landgericht Mühlhausen. 
 

Mühlhausen. Sie sei mit viereinhalb Jahren zu den Angeklagten gekommen und habe von 1992 bis 1997 dort gelebt. Ihr sei der Kopf ins Klo gesteckt worden. Sie musste im Auto schlafen, und ihr sei der Schäferhund mit "Fass!" auf den Hals gehetzt worden. Ob sie auch Erinnerungen an schöne Bilder habe?, wollte der Vorsitzende Richter Gerd Funke wissen. Kopfschütteln auf dem Zeugenstuhl. Funke nannte den Namen des mutmaßlichen Opfers, das die Pflegeeltern 2004 angezeigt habe.

Sie hätten sich im Kinderheim getroffen. Dort habe sie ihr erzählt, dass er mit dem Schlüsselbund "auf sie zu" sei. Das sei das "Grasseste" gewesen, was sie ihr berichtet habe. Dass sie mindestens zwei Jahre unter einem Dach wohnten, daran hatte die Zeugin kaum Erinnerungen. "Wir haben uns verstanden", sagte sie. Bei ihr seien ständig die Rollos unten gewesen, sie habe kein Zeitgefühl gehabt. Einen "Piepser" im Zimmer, eine Art Bewegungsmelder soll sie auch gehabt haben. Doch daran konnte sie sich nicht mehr erinnern.


Die Anklage geht von Schlägen, Beschimpfungen, Erniedrigungen, Beleidigungen und einer Ungleichbehandlung gegenüber den leiblichen Kindern aus. Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt.

Claudia Götze / 28.03.12 / TA 
 
 
 






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